Hallo liebe Subaru Freunde,
dieser Newsletter wird elektrisierend. Kein Wunder, denn gerade war die Pressekonferenz, in der David Dello Stritto, der Subaru General Manager von Subaru Europa, 4 neue Subaru Elektroautos angekündigt hat (eigentlich nur drei).
Das ist natürlich erstmal eine Sensation. Wobei, der Subaru Fan, der unseren Newsletter Subaru Newsletter 11/2025
gelesen hat, eigentlich schon alle Infos zu den neuen Modellen erhalten hat, die Subaru Europe jetzt verkündet hat.
Daher fassen wir noch einmal zusammen. Das Modelljahr 2026 in Europa wird aus den Elektromodellen
Subaru Solterra 2 (welches ein sehr umfangreiches Facelift des bisherigen Modell ist).

Bild oben: Subaru Solterra 2, MY 2026 (Bild Subaru EU)
Subaru Uncharted, welcher eine verkürzte Modell Variante des Solterra 2 ist und der erstmalig auch von Subaru in D als Frontantriebsvariante mit kleinem Akku 57,7 kWh als Einstieg in die BEV Welt von Subaru gedacht ist. Wir gehen hier tatsächlich von einem Basispreis von um die 42.000 € für die einfachste Ausstattung aus. Mit ca. 4,51 m Länge ist er ein kleines bisschen größer als der aktuelle Subaru Crosstrek. Der Uncharted ist als elektrische Alternative zu dem Subaru Impreza/Crosstrek gedacht.

Bild oben, der neue Subaru Uncharted Modelljahr 2026 (Bild Subaru EU)
2019 gab es übrigens diesen Prototypen dazu, den man in Japan auf der Messe gezeigt hat.

Bild oben: Das ist der damalige Prototyp zum 2026 erscheinen Uncharted. (Foto: Sven Messner, Japan)
Subaru E-Outback, welcher als Trailseeker in den Vereinigten Staaten bereits seine Premiere hatte. Auch dieses Fahrzeug hatten wir ja bereits im April euch vorgestellt Subaru Newsletter April 2025

Bild oben: E-Outback MY 2026 (Bild Subaru EU)
Zu den Leistungsangaben nennt Subaru 221PS/162 KW für das kleinste FWD Modell des Subaru Uncharted und 338PS/248 KW für die FWD Modelle (Uncharted / Solterra 2). Der E-Ouback kommt mit 375 PS/275 KW daher. Das sind erst einmal beeindruckende Werte. Wie wir wissen ist bei BEVs die Leistungsangabe völlig anders zu interpretieren als bei einem Verbrenner. Beim aktuellen Subaru Solterra werden z.B. 160 KW/218 PS genannt, In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein) bleiben davon aber nur 59 KW (oder 80 PS) Dauerleistung übrig.
Diese Diskrepanz zwischen Prospektleistung und tatsächlicher Dauerleistung ist aber typisch für Elektroautos, egal welches Modell oder Hersteller. Man kann halt aus einem 71,4 kWh fassenden Akku keine 160 KW Dauerleistung holen, denn dann wäre ja rechnerisch nach 26 Min. Fahrbetrieb der Akku leer. Daher ist die “Dauerleistung” (für mind. 30 Min.) der eher relevante Wert. Für kurze Sprints steht aber natürlich fast die volle E-Motorleistung zur Verfügung (solange das Akkumanagement nicht Leistung zurück nimmt), was in der Regel ja auch für den Alltag reicht.
Wir gehen auch davon aus, das alle neuen Subaru BEVs wie bisher auch bei 160 km/h abgeregelt sind.
Etwas Verwirrung in des sozialen Netzwerken gab es hinsichtlich der Plattformen. Hier wollen wir gerne beim Sortieren etwas behilflich sein: Bei Toyota gibt es die TNGA (Toyota new Global Plattform). Auf dieser Plattform, die es seit 2015 gibt, basieren alle Toyota Modelle, vom Prius bis zum Lexus.
Bei Subaru gibt es die SGP (Subaru Global Plattform), welche 2016 erstmalig Verwendung fand und auf der mittlerweile alle (bis auf den Subaru BRZ) Subaru Modell basieren.
2021 gab es dann eine ganz neue Plattform, die von Toyota und Subaru gemeinsam entwickelt wurde. Die e-TNGA (so nennt Toyota die) und die e-SGP (so nennt Subaru die). Beide Plattformen sind identisch. In unserem Newsletter Premiere Solterra 11/2021 sind wir ja schon einmal ausführlich darauf eingegangen.

Bild oben: Subaru E-SGP die in modifizierter Form als Basis für den Subaru Solterra 2, Subaru Uncharted, Subaru E-Outback und den hier nicht erhältlichen Subaru Trailseeker (Bild Subaru Japan)
Nun wird in der Subaru Pressekonferenz wieder von einer neuen e-SGP Plattform gesprochen. Das verwirrt natürlich. Die “neue” e-SGP ist eine gemeinsame Weiterentwicklung der bisherigen e-SGP und stellt nicht wirklich eine neue Plattform da.. Mit einer kleinen Ausnahme.
Die Ausbaustufe dieser e-TGNA / e-SGP für den Toyota bZ4X Kombi, Subaru Trailseeker, E-Ouback ist nicht ganz identisch. Subaru hat die Plattform für den kommenden Trailseeker und e-Outback etwas angepasst. Der Hintergrund ist, dass man bei den Akkus unterschiedliche Wege geht. Der EU e-Outback wird prismatische NMC Akkuzellen mit einer brutto Kapazität von 74,7 KWh (rund 70 kWh netto) haben, während die Toyota Variante im Weltmarkt auf CATL Akkus (NMC oder LFP) setzt. Dadurch ergeben sich geringfügige Anpassungen.
Der Subaru Outback wird auch der erste elektrische Subaru, der von Subaru selbst gebaut wird (im Werk in Yajima, Ota). Bisher hat Subaru den Solterra bei Toyota im Werk bauen lassen. Das war auch eine weise Entscheidung, denn von 2021 bis heute wurden weltweit gerade einmal rund 15.000 Solterras gebaut.
Toyota wird auch zukünftig den Solterra 2 und den Subaru Uncharted für Subaru in seinem Werk fertigen. Spannend finde ich zwei Details an den neuen Modellen:
01) Subaru setzt bei diesen beiden neuen Modellen weiterhin auf die prismatischen NMC Zellen von Panasonic. NMC Zellen haben eine größere Energiedichte als LFP Akkus. Dafür sind LFP Akkus deutlich günstiger in der Herstellung. Das ist auch der Grund, warum global die Autohersteller sich immer weiter von NMC Akkus verabschieden und LFP Akkus nehmen, da diese einfach deutlich günstiger sind. Dennoch erstaunlich, dass sich Subaru für den etwas teueren Weg und mit den prismatischen Zellen für den etwas ressourcenschonenderen Weg aktuell entschieden hat. Es bleibt aber bei der 400 Volt Systemarchitektur.

Bild oben: einzelne prismatische Lithium NMC Zelle (Bild Subaru Japan)
Wenn Subaru 2028 selber Hersteller von NMC Rundzellen Akkus wird, gehe ich sogar davon aus, dass man die “gewöhnliche” SGP mit diesen deutlich kleineren Akkuzellen bestücken wird. Warten wir es ab.
Auch eine gute Nachricht sind folgende Features der neuen Subaru Modelle:
Die Anhängelast aller Modelle (Ausnahme des FWD Uncharted) wurde von 750 Kg auf 1500 Kg angehoben. Das lässt viele aufhorchen, denn das Ziehen von größeren Anhängern ist ja ein Kernbestandteil der Marke Subaru. Überbewerten würde ich diese Verdoppelung jetzt nicht, denn der typische, überportionale Verbauchsanstieg bei BEVs im Anhängerbetrieb macht Urlaubsfahrten mit dem Wohnwagen wenig praktikabel. Für kurze Strecken aber durchaus eine deutliche Steigerung des Nutzwertes.
Akkukonditionierung wird wohl Standard bei allen AWD Modellen. Für nicht BEV Fahrer hier eine kurze Erklärung warum das ein sehr wichtiges Feature bei Elektroautos ist. Wenn auf längeren Autobahstrecken bei warmem Wetter (typisches Sommer Urlaubsszenario) in kurzer Zeit viel Energie an einer Schnellladesäule nachgeladen werden soll, dann ist die Akkukondition (Temperatur) von entscheidender Bedeutung ob das was wird oder nicht. Ein sehr warmer oder sehr kalter Akku ist leider gar nicht in der Lage, die berühmten 70% Akkuladung in 30 Minuten zu realisieren.
Wenn man also in das Navigationsgerät das zZel eingeben hat, werden die Ladestops berücksichtigt. Das System merkt, dass man z.B. in 15 Min. an der Ladesäule ist und der Akku wird während der Fahrt auf die optimale Schnellladung vorkonditionert.
Die Modelle erhalten (bis auf das FWD Modell) alle einen 22 KW Onboardlader (bisher waren es 11 KW). Man kann also mit 22 KW Wechselstrom laden und der Onboardlader macht daraus 22 KW Gleichstrom, der in die Akkus fließt.
Wenn ihr mögt, können wir den Subaru Crosstrek Strom Hybrid mal etwas näher durchleuchten. Wir hatten die Möglichkeit in Japan uns ausgiebig mit dem Fahrzeug zu befassen.
Bis bald
euer Sven



