Was für ein Sonntag. Ich meine jetzt nicht den 1. Advent sondern ein Ereignis in Japan. welches für den Subaru Fan wohl Weihnachten und Ostern auf einen Tag vereint. Erstmals seit Subarus Motorsportmarke STI 2012 den BRZ als Rennwagen in der GT300 Rennserie einsetzte ist nun 9 Jahre später vollbracht, worauf viele Fans auf dieser Welt hingefiebert haben. Einige von uns können nachempfinden was nun gerade in Japan los ist, denn wir waren ja auch schon mehrere Male in Japan vor Ort und haben uns auf dem Fuji Speedway die Rennen angeschaut. Mal mit Jubel, mal mit Tränen in den Augen, wenn etwas schief gegangen ist.
Das STI R&D Team hat die 2021-er Super GT 300 Saison mit dem ersten Platz in der Konstruktions- und Fahrermeisterschaft gewonnen. Das 8. Abschlussrennen der Saison auf dem Fuji Speedway konnte das STI Team mit dem 3. Platz für sich entscheiden.
Bild oben: ohne Worte (Bild Iguchi-San, danke)
Nach einer Saison mit Aufs und Abs reichten 4 Podiumsplätze aus, um knapp die Meisterschaft zu gewinnen. Von den acht Rennen konnte STI eines mit dem ersten Platz gewinnen. Dass es am Ende knapp gereicht hat, ist dem Umstand zu verdanken, dass Subarus Sportmarke in der 2021-er Saison keinen einzigen Ausfall hatte und somit stets Punkte sammeln konnte.
Aber es war ein langer Kampf mit viel Zitterei wie die nachfolgende Platzierungen der 8 Rennen zeigt. Im erste Rennen lag man mit Platz 15 weit abgeschlagen. Gefolgt von einem grandiosen Platz 2 im 2. Rennen. Die Rennen 3 und 4 wurden mit den ernüchternden Platzen 10 und 11 abgeschlossen, um im 5. Rennen einen grandiosen Sieg herauszufahren. Die Plätze 3, 6 und 3 im 6.-8. Lauf zeigen, dass das für die Subaru Fans ein wirklicher Nervenkrimi in der Saison 2021 war.
Nach 9 Jahren harter Arbeit ist Subaru damit in der in Japan populärsten Rennserie der Sieg gelungen. Dazu muss man wissen, dass der Renn-BRZ im Vergleich zu seinen Mitstreitern etwas Ungewöhnliches ist. Seine Konkurrenten heißen dort Mercedes AMG GT, Porsche GT und BMW M GT und natürlich auch die Boliden von Nissan Nismo, Honda NSX. mit mind. 6 Zylindern und ab 500 PS aufwärts war der Renn-BRZ mit 4 Zylindern und stets unter 400 PS eigentlich gnadenlos unterlegen.
Doch die Rechnung des Teamchefs ging auf. Für die 2021-er Saison haben sie den im BRZ STI GT300 verbauten Motor die Leistung auf 450 PS aufgeblasen. Das Ganze geht normalerweise stark zu Lasten der Standfestigkeit und dennoch hatte STI nicht einen Ausfall zu verzeichnen. Des Weiteren haben Sie den Renn-BRZ gnadenlos abgespeckt. Wärend die Wettbewerber meist mit knapp 1300 kg unterwegs waren, musste der Renn-BRZ zuletzt 100 kg Strafgewicht unter dem Auto tragen, um das Mindestgewicht von 1.150 kg zu erreichen.
Bild oben: Die STI Fahrer Iguchi und Yamauchi San liegen sich in den Armen. (Bild STI Japan)
Man kann sich gut vorstellen, dass man mit dem von Hause aus schon sehr niedrigen Schwerpunkt des Subaru, die Schwerpunktlage mit 100 kg Gewichtsplatten unter dem Fahrzeug soweit nach unten drücken konnte, dass die fehlenden 100 PS kompensiert werden konnten. Das macht sich gerade in den Kurven bemerkmar.
An dieser Stelle möchten wir aus Deutschland unsere Glückwünsche an das Subaru STI Team übermitteln und sind im Geiste bei den japanischen Subaru Freunden und Fans mit denen wir gemeinsam schon so manche Male in Fuji mitgefiebert haben. Damit das auch bei unseren japanischen Freunden ankommt was wir hier schreiben.:
katsutoshi omedetou gozai masu
(Glückwunsch zum Wettkampfsieg)
Subaru Japan
Subaru Global
In Deutschland wissen wir von Porsche, dass sie als Automobilhersteller nun selbst in den Kraftstoffmarkt eingestiegen sind, um ihre Kunden mit Sportwagen auch zukünftig mit sog. Bio E-Fuels versorgen zu können. Hierzu hat Porsche in Brasilien entsprechende Produktionspilotanlagen in Betrieb genommen.
Selbiges passiert gerade in Japan. Hier hat Subaru sich mit Toyota, Mazda, Kawasaki und Yamaha zusammen geschlossen und eine Fabrikationsanlage für E-Fuels in Fukuoka in Betrieb genommen. Das Besondere daran: anders als bei Porsche oder hier in Deutschland, werden diese E-Fuels nicht mit grünem Strom aus Wind und Solar hergestellt sondern aus Biomasse aus den Klärwerken Japans.
Diese E-Fuels die im heimischen Land hergestellt werden, sollen ab nächstes Jahr in der japanischen Super Taikyu Rennserie eingesetzt und erprobt werden. In Japan hat man verstanden, dass der Motorsport von der Akustik lebt und sich nicht durch Elektrifizierung ersetzen lässt. Wir sind gespannt und werden das mit großem Interesse weiter verfolgen.
An dieser Stelle wünschen wir euch eine schöne Vorweihnachtszeit und bleibt bitte alle gesund.
Herzlich euer Sven