Bis zur Einführung der FA und FB Boxer 2012 hatten alle Subaru Boxer (Ausnahme Diesel seit 2008, Subaru Boxer vor EA81 Stößelstangen und 6 Zylinder EZ Boxer) einen Zahnriemen als Antrieb für die Nockenwellen. Hier gab es auch verschiedene Bauformen. Anfangs waren es an den EA Boxern zwei Zahnriemen. Einen für die linke und einen für die rechte Zylinderbank. Das war teilweise schon etwas fummelig.
Mit den EJ Boxern hielt 1989 ein einzelner Zahnriemen Einzug. Dieser war natürlich ziemlich lang, um beide Zylinderbänke zu bedienen. Ein Spanner, einige Umlenkrollen und die Wasserpumpe halten das Ganze aber zuverlässig zusammen.
Zahnriemenprobleme wie bei anderen Herstellern sind hier nie ein Thema gewesen. Der Antrieb ist sehr robust. Auch das sonst übliche Prozedere, dass beim Wechsel immer die Wasserpumpe und alle Umlenkrollen getauscht werden müssen, ist bei Subaru eher die Ausnahme, da die Bauteile sehr robust und langlebig ausgelegt sind.
Das Wechselintervall könnt ihr eurem Bordbuch entnehmen oder den Datenbanken unter der jeweiligen Modellreihe auf unserer Homepage (Service).
Bei den EJ Motoren mit jeweils einer oben liegenden Nockenwelle (SOHC) ist das Ganze noch sehr überschaubar. Bei den DOHC Motorenist es schon etwas aufwändiger, gerade wenn noch eine Nockenwellenverstellung verbaut ist. Hier ist Subaru-Spezialwerkzeug erforderlich. Vorsicht bei preiswerten Universalwerkzeugen! Diese können nicht selten große Schäden verursachen!
Subarus sind beim Zahnriemenwechsel auch sehr schrauberfreundlich aufgebaut. Durch den längs eingebauten Boxermotor, der mit 2 Zylindern auch noch recht kurz baut, hat man nach Entfernen des Kühlers perfekte Bedingungen und es bedarf keinerlei Akrobatik wie bei den meisten Marktbegleitern.
Vorweg: dies ist keine “Do it yourself”-Anleitung sondern dient dem informativen Zwecke und der Veranschaulichung der Arbeiten. Wer nicht über entsprechende Kenntnisse verfügt kann auch großen Schaden anrichten! Daher im Zweifel besser den Subaru Partner ansprechen!
Los geht´s:
Zuerst die Abdeckungen unter dem Motor entfernen. Jetzt die Abdeckungen für die Keilrippenriemen entfernen. Nun die beiden Spanner der Keilrippenriemen und die Lichtmaschine lösen. Die Keilrippenriemen entfernen und ggfls. bei der Gelegenheit direkt erneuern. Die Umlenkrollen der Keilrippenriemen auf Laufgeräusche prüfen und ggfls. ebenfalls erneuern.
Als Nächstes den Kühler ausbauen, indem man die beiden oberen Haltelaschen, die elektrischen Anschlüsse und die Kühlerschläuche (Wanne unter dem Auto nicht vergessen) entfernt hat. Da der Keilrippenriemenantrieb nun nicht mehr im Weg ist, lässt sich der Kühler einfach nach oben herausziehen.
Die Zahnriemenabdeckung ist mit ziemlich vielen Schrauben befestigt, die sich zum Teil in der Länge und Beschaffenheit unterscheiden. Man sollte also stets in einer Richtung (z.B. Uhrzeigersinn) die Schrauben lösen und in dieser Reihenfolge zwischenlagern. Tipp: ein Stück Pappe, in die man die Schrauben in richtiger Reihenfolge drückt, ist ein praktisches Hilfsmittel.
Bild oben: Die Riemenscheibe an der Kurbelwelle wird mittels Subaru-Spezialwerkzeug demontiert. Dahinter liegt die Abdeckung des Zahnriemens.
Probelauf und fertig.
Zu guter Letzt noch mal der Hinweis: Wer mit den vorgenannten Arbeiten nicht vertraut ist, kann großen Schaden anrichten. Daher lieber den Subaru Vereinspartner ansprechen. Tipp: Der Riemenantrieb ist mit das Herzstück des Motors. Ich würde daher auch bei den benötigten Ersatzteilen kein Risiko eingehen und ausschließlich Subaru Original Ersatzteile verwenden. Die halten wirklich länger. Vereinsmitglieder bekommen bei ihrem Subaru Vereinspartner ja einen Nachlass von 10% auf die Teile.
Ein Dankeschön an unseren Vereinspartner, dem Autohaus Jäkel in Münster, welcher bei den Arbeiten zu diesem Block helfend zur Verfügung stand.
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OP´s am offenen Herzen sind immer spannend. 2020 denken wir uns noch den ein oder anderen Workshop aus.
Habt ihr toll erklärt. Würde ich gerne mal mitmachen bei so einem Riemenwechsel.